Die Besetzung der Ruine, die sich später "Kunsthaus Tacheles" nannte, war nur durchführbar, da ein verzweigtes Verbindungsnetz zwischen mehreren Künstlergruppen bestand, das ein schnelles Handeln und die eilige Mobilisierung am 13. Februar 1990 ermöglichte.
[An Besetzung beteiligten sich verschiedene Gruppen:
u.a. die Tacheles-West-Band, aus dem Kunsthaus "Im Eimer" die Tacheles-Ost-Band und die anderen Besetzer aus dem "Eimer", die "Psychodelischen Patenkinder" von Leo und ihre Freundinnen, die Betreiber der Galerie "Wohnmaschine" (Clemens Wallrodt und Friedrich Loock) und viele andere mehr.]
Diese Gruppenkonstellation spiegelt bildhaft wider, daß Leo Condeyne ihre aller Kraft an jenem Tag bündelte. Sonst wären nicht so viele verschiedenartige Leute zusammengekommen.
Als wir im April 1990 mit Annegret aus Chile nach Berlin zur├╝ckkamen, fanden wir die Ruine oder "Hoffnungsburg", wie ich sie damals nannte.
Die K├╝nstlergruppe "Unwahr", die "Dr. Mc Koys" und viele andere waren dazugekommen. Das Projekt hatte sich gewaltig erweitert, politisch v├╢llig entgegengesetzte Leute kamen dazu.
So trafen kompromißwillige und rebellische, rechte, linke, anarchistische und sogar rassistische Lebensauffassungen aufeinander.
Wir beschlossen mit Chrischan Jäger, Leo Condeyne und Alexander Kriening unseren Bandnamen zu ändern, denn das gesamte Kunsthaus hatte den Namen geerbt. Ab dann nannten wir uns "Los Delmonte",
traten noch einigen Male auf, produzierten Tapes und trennten uns f├╝r einige Zeit.